Mumps
Der Mumps (=Parotitis epidemica =Ziegenpeter) ist eine
Infektionskrankheit durch ein spezielles Mumpsvirus. Das Virus befällt
häufig die Speicheldrüsen am Kopf (insbes. die Ohr-
speicheldrüsen beidseits (=Parotis)), seltener auch andere Organe
(z.B. Gehirn, Hoden). Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch
durch virushaltige Sekrete aus dem Nasen- und Rachenraum (sog. Tröpfcheninfektion).
Der Zeitraum
(=Inkubationszeit) zwischen der Ansteckung und den
ersten Beschwerden (=Symptomen) dauert 12 bis 25 Tage.
Die zumeist kindlichen Patienten klagen zunächst
über Schmerzen beim Kauen und Schlucken. Das typische Krankheitszeichen
(=Leitsymptom) ist eine Schwellung und Schmerzhaftigkeit
der Speicheldrüsen vor und unter den Ohren sowie im Bereich
des Unterkiefers. Die Haut ist an diesen Stellen vorgewölbt;
die Ohrläppchen können abstehen. Das Fieber erreicht
bis zu 40 Grad Celsius.
Der behandelnde Arzt wird zunächst die Speicheldrüsen
abtasten (=palpieren) und eine Blutuntersuchung auf Antikörper
(IgM-Antikörper) gegen das Mumpsvirus durchführen. Weitere
Untersuchungen sind erforderlich, wenn sich Hinweise auf einen Virusbefall
anderer Organe ergeben (z.B. Gehirn, Ohren, Hoden, Bauchspeicheldrüse).
Die Mumpserkrankung heilt von selbst (=spontan) nach etwa
1 Woche aus. Eine gezielte Behandlung (=Therapie) des Virus (sog. kausale
Therapie) ist nicht möglich. Aus diesem Grunde richtet sich die
Behandlung auf eine Beschwerdelinderung (sog. symptomatische Therapie),
z.B. durch flüssige oder breiige Kost, fiebersenkende Medikamente
(=Antipyretika) und Schmerzmittel (=Analgetika).
Die Vorbeugung (=Prophylaxe) erfolgt durch zwei aktive
Impfungen (d.h. mit lebenden Viren) im Kleinkindalter. Kranke Patienten
sollten zur Vermeidung der Ansteckung von Gesunden für 9 Tage ab
Beginn der Erkrankung den Besuch eines Kindergartens oder der Schule meiden.
Dr. Dr. med. Th. Hürter, Geilenkirchen |